Im 'Dialogue with the Knowbotic South', einer Kartographie zur imaginativen Vermessung der Antarktis, die, obzwar menschenleer, eine wissenschaftlich gut erfaßte Gegend ist, geht es um die Figurierung von Vorstellungsbildern, die mittels der 'Knowbots' und einer Umformung der Wissenschaftssprache aus unplastischen Messdaten und Berechnungen gewonnen werden. 'Antarktis' wird als kartographierte Natur, Reales, d.h. Berechenbares und zugleich als Symbolisches, Beschreibung behandelt. Es gibt also eine primäre und eine sekundäre Ebene. Die Karten des Wissens werden mit den Koordinaten eines sichtbar gemachten, eines imaginierten Raumes verbunden. Diese Synthese ist eine künstlerische Leistung, die ansetzt an der alten Tradition der 'erzeugenden Natur', die man auch verstehen kann als Erzeugung von Datenmengen, in die man zu intervenieren vermag. Tatsächlich verstehen wir unter Natur nicht mehr in erster Linie die physische Vorhandenheit des Realen oder das Gegebenene der Dinge und Lebewesen. Unser Wirklichkeitsbegriff arbeitet mit Entgegensetzungen. Natürlich kann man nicht etwas aus dem Nichts heraus generieren - von einem solchen Schöpfermythos, wie ihn die Tradition der Kunst gepflegt hat, haben wir uns längst verabschiedet. Ein Gespräch u.a. über Kunst, Wissenschaft und korrespondierende Realitäten zwischen Hans Ulrich Reck und 'Knowbotic Research' erschien in: LAB 2, Kunsthochschule f. Medien, 4-96, Hs. H.U. Reck. |
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