Heus tu, traveller, heus tu 1
von
In der Frage, ob es möglich sei, von
möglichen Welten zu sprechen, kam Umberto Eco zu einem positiven Ergebnis. Für
einen Leser ist die Leseleistung, d.h. Antizipationen und Realisationen eines
möglichen Geschichtsverlaufs, nichts weniger als das Wagnis einer "Hypothese
über Weltstrukturen" 2, wobei er sich im steten abgleichenden Rückgriff auf die
Enzyklopädie als der Gesamtheit alles logisch Möglichen in einem begrenzten
Universum der Machbarkeit versichert. Die Rückgriffe des Lesers nennt Eco
"inferentielle Spaziergänge", bei denen die Struktur des Textes über den
Charakter der Spaziergänge entscheidet: Je stärker der Text mit "Nicht-Gesagtem,
mit Leerräumen verflochten ist", was überwiegend für den Gegenwartsroman
zutrifft, desto `abenteuerlicher´ sind sie. 3 Diese Leerräume, Bruchstellen der
logischen Totalität eines Textes, mit dem literaturwissenschaftlichen Terminus
"Leerstellen" benannt, manifestieren sich hauptsächlich auf der strukturellen
Ebene und sind gewissermaßen die Türen, die die Spaziergänge erst erlauben.